am 13. November 2012

Neues aus der Volo-Wohnung

23:14 Montag Abend und was machen die fleißigen Volontärinnen nach einem arbeitsreichen Wochentag, den sie ohne auch nur eine kleine Pause zu machen, hingebungsvoll den Kindern und Famillien gewidmet haben? Nein, sie geben sich nicht ihrem wohlverdientem Schlafe hin, sondern raffen sich ein letztes Mal auf um trotz ihrer Müdigkeit der Welt mitzuteilen was sich in der Volo-Wohnung und außerhalb ihres Territoriums abspielt. Tam Tam!
Diese zwei Volontärinnen, die sich diesem Blog hingebunsvoll widmen, werden „Maria und Christa“ genannt. Tam Tam!

Da nun bald Weihnachten vor der Türe steht, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Im Hort basteln wir mit den Kindern Weihnachtskarten für ihre Padrinos (ihr dürft euch drauf freuen, sie sind mehr als nur schön!).

Auch den Sonntag haben wir nicht untätig verbracht. Wir hoffen Gott verzeiht uns diesen arbeitsreichen Sonntag, den wir mit viel Freude den Einladungen für den „mañana de los niños“ zu Deutsch „Vormittag für die Kinder“ gewidmet haben. Selbst die vier Stunden Arbeit reichten nicht aus um uns davon abzuhalten auf der Terasse zu Lobpreismusik zu tanzen. Als es dann schon spät am Abend war, begannen wir wegen des steigenden Hungergefühls ein Risotto de Queso zu kochen.

Dementsprechend müde standen wir auch heute früh auf. Dennoch hielt der Schlafentzu zwei von uns nicht davon ab mit dem neugekauften aber sehr alten Fahrrad zum Kindergarten zu fahren und dabei verwunderte Blicke der Bolivianer auf sich zu ziehen. Auch im Kindergarten blieb das Fahrrad nicht einfach auf seinem Platz stehen, sondern wurde reihum von den „tias“, den Kindergärtnerinnen erprobt.

Nach einer erholsamen Mittagspause machten wir uns gemeinsam mit „Profe Leo“ auf den Weg um eine Familie zu besuchen. Nach anfänglichen Verirrungen und den daraus hervorgegangenen Verwirrungen erreichten wir schließlich das kleine und von einem grünen Gärtchen umgebenen Casita (Häuschen). Die Mutter sitzt im Rollstuhl und kann sich kaum mehr bewegen. Ihren Lebensunterhalt verdient sich die Familie durch das Anfertigen von kleinen Schlüsselanhängern wie zum Beispiel  kleine Elefanten, Armbänder, Ohrringe, Ringe oder durch Verzieren von Sandalen. Derzeit kann die Mutter auch ihre Hände nicht mehr benutzen weil sie von einer Biene gestochen wurde und sie allergisch darauf reagierte. Trotzdem zeigte sie uns voller Stolz ihre Handarbeiten, die sehr bewunderswert sind.  Schon zu Beginn unseres Besuches wunderten wir uns sehr über die lauten Rufe die aus einem Zimmer ohne Türklinke kamen. Wir fragten uns welches schlimme Vergehen diese Person hinter der Tür wohl begangen haben mag und gleichzeitig zitterten wir vor Furcht auch dahinter zu landen. Schließlich wurde das Geheimnis gelüftet. Eine Türklinke wurde herbeigeholt und die Tür geöffnet. Erwartet hatten wir einen kleinen Bengel der seine Strafe abgesessen hat, aber herausgekommen ist ein junger Student, der sein Mittagessen nicht aufgegessen hat. (Oder wie dem auch sei. So haben wir es zumindest verstanden 😉

Wir wurden reichlich bedient und kosteten eine bolivianische Spezialität „rollos de queso“, die uns sehr schmeckte. Zum Abschied schenkte die Mutter noch jedem von uns ein Paar Ohrringe, ein Armband oder einen Ring.

Zuhause angekommen bereiteten wir die Hl. Messe vor, die jeden ersten Montag im Monat im Haus des Segens zelebriert wird. Die Hl. Messe war der Höhepunkt des Tages und es gab danach noch eine kleine Agape. Doch diese kleine Mahlzeit wurde gleich danach durch ein Basketballspiel mit Jesus und Marifer abtrainiert.

00:05 Die zwei fleißigen Volontärinnen mit einem unvergleichbaren Durchhaltevermögen (wir suchten lange Zeit nach einem passenden Begriff aber bemerkten, dass es kein Wort gibt, das unsere Ausdauer ausdrücken könnte-mittlerweile ist es 00:10) werden sich nun…chhhhhhhrrrrrrr tzzzzzzzzzzzzzzzzz Gute Nacht!

 

Über Maria L.

ich bin maria, bin 18 jahre alt und wohne derzeit in santa cruz, bolivien. hab nach der matura beschlossen ein volontariat bei familia feliz alias famundi zu machen.

zum Volo-Blog von Maria L.