Amelie in FAMUNDI
Bericht – Die ersten Tage in FAMUNDI
Mein Name ist Amelie Oberdorfer, ich bin 18 Jahre alt und komme aus Wien. Ich entschloss mich, nach der Matura ein Gap-Year zu machen und stieβ in meiner Suche nach einer Organisation, mit der ich einen Sozialdienst im Ausland machen kӧnnte auf FAMUNDI.
Ich kam am 6. September um 20 Uhr am Flughafen Viru-Viru in Bolivien an, dort wurde ich von Mary-Luz, der Projektleiterin vor Ort, (ihrem Ehemann Carlos?) Jenny, die Hausmutter im Haus des Segens, und ihrer Tochter Ariane mit einem Schild liebevoll willkommen geheiβen. Am Haus des Segens angekommen, lernte ich Jennys anderen Kinder Enrique und Jenifer kennen, und sie zeigten mir die Wohnung, in der ich die nächsten 6 Monate verbringen würde. An diesem Abend aβen Jenny und Mary-Luz noch mit mir zu Abend, bevor ich mich müde von der Reise schlafen legte. Am nächsten Morgen kamen Jenny und Mary-Luz, um mit mir zu frühstücken, und ich lernte Cuñape das traditionelle Brot aus Yucamehl mit Käse kennen.
Im laufe der Woche lernte ich die Hortkinder kennen, sie hieβen mich warmherzig willkommen und bemühten sich, trotz meines schlechten Spanisch mӧglichst viel über mich zu erfahren und mir vieles über Bolivien zu erklären. Ich lernte auch die Kӧchin Alejandra und die Professorin, die den Hort leitet, kennen. Am Freitag fand am Hauptplatz ein Event verschiedener Kindergärten von Santa Cruz statt, dort hӧrte ich zum ersten Mal die typische Music Boliviens und sah die tratitionelle Kleidung der Stadt. Auβerdem lernte ich die Tías des Kindergartens kennen. Am Samstag war dann das erste Mal „Mañana de los niños“, bei welchem zwei Jugendliche Ariane und Darlin Spiele für ein paar Kinder vorbereitet hatten, die am Samstag Vormittag vorbei kamen. Am Abend lernte ich im Zuge der „Grupe de los Jovenes“ einige Jugendliche kennen, die alle extrem freundlich und gedulig mit meinem Spanisch waren. An diesem Abend sah ich auβerdem, wie ein bolivianischer Tanz aussehen konnte, da die Jugendlichen einen für die 20 Jahre FAMUNDI Feier einstudierten.
Am Montag begleitete mich Jenny das erste Mal zum Kindergarden und, ich durfte zum ersten Mal mit den Kindern im Kindergarten arbeiten. Sie waren genauso süβ, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Am Abend desselben Tages fand dann im Haus des Segens der Gebetsabend für die Familien statt, wo Mary-Luz mich offiziell vorstellt und ich von verschiedenen Kindern und Erwachsenen sehr herzlich willkommengeheiβen wurde. Am Dienstag und Mittwoch Vormittag durfte ich mit Mary-Luz zwei verschiedene Familien besuchen. Dienstags besuchten wir Doña Martina und ihren Sohn Luis-Guido, sie hatte uns Empanadas mit Käse vorbereitet, und wir machten mit Luis-Guido einen Spaziergang zum Haus des Segens. Mittwochs besuchten wir eine groβe Familie, die in der nähe des Haus des Segens wohnt. Die Mutter der Familie zeigte uns wie sie Quinoa und Käse Bällchen zubereitete und ich half eines der Kinder mit ihren Hausaufgaben. Die übrigen Vormittage und Nachmittage verbrachte ich abwechselnd im Kindergarten und im Hort.
Am Donnerstag Abend hatte Darlin eine Jugendliche mich und Jenny zu der Abschlusszeremonie ihrers Gastronomiestudium eingeladen. Ich hatte aber nicht nur das Privileg, eingeladen worden zu sein, sondern Darlin bat mich auβerdem, mit ihr nach vorne zu gehen, um ihr Zertifikat abzuholen.
Der Freitagabend des 15. September war ein besonderer Abend, da wir gemeinsam 20 Jahre FAMUNDI feierten. Dafür wurde das Haus des Segens in den FAMUNDI Farben geschmückt und viele der Familie kamen, um gemeinsam zu feiern. Zuerst hielten ein paar Mitglieder Ansprachen, bevor verschiedene Gruppen wie zum Beispiel die Jugendlichen oder die Hortgruppe Tänze aufführten. Komplett unerwartet und unvorbereitet wurde ich in die Tänze hineingezogen und aufgefordert, mitzutanzen, was mir viel Freude bereitete. Danach gab es Erfrischungen für alle, und es wurde zu bolivianischer Musik getanzt.
Samstag verlief ähnlich wie der der vorrigen Woche, wobei am Vormittag Programm für ältere Kinder von der Professorin betrieben wurde. Am Mañana de los brilliantes zeigten mir die Kinder und die Professorin die Spiele, die in Bolivien typisch sind. Am Nachmittag ging ich das erste Mal mit Jenny zur Feria, und am Abend spielten wir im zuge der Jugendgruppe gemeinsam Volleyball.
Die darauffolgende Woche verlief ähnlich wie die letzte. Am Montag war wieder der Gebetsabend, wobei davor ein Backkurs stattgefunden hatte. Am Montag und Dienstag Vormittag besuchte ich wieder gemeinsam mit Mary-Luz zwei Familien. Am Dienstag machten wir mit der Familie gemeinsam einen Obstsalat, und am Mittwoch fuhren wir mit zwei Hortkindern zu ihrer Oma, bei welcher sie wohnen. Montag verbrachte ich im Hort und Dienstag und Mittwoch Nachmittag im Kindergarten.
Am Mittwoch Vormittag feierten wir im Hort auβerdem „Día del estudiante y la primavera“ sowie den 15. Geburtstag von Enrique. Es wurde getanzt, gespielt und zur Feier des Tages verwӧhnte uns Alejandra mit Burger.
Am Donnerstag fand am Vormittag im Kindergarten eine Feier, bei der das Jubiläum der Stadt Santa Cruz gefeiert wurde, statt. Zu dieser waren alle Kinder und ihre Eltern eingeladen. Dafür bereiteten wir am Mittwoch Nachmittag die Deko und das Essen vor. Am Donnerstag half ich dabei, die Kinder auf ihre Vorführungen vorzubereiten und half nach den Tanzaufführungen das Essen an Kinder sowie Erwachsene auszuhändigen. Am Nachmittag halfen alle Tías sowie einige Hortkinder, Jugendliche und ich, mit alles aufzuräumen und die Kindergartenkinder mit ihrem Nachmittagssnack zu versorgen.
Freitags genoss ich die Ruhe des Wϋstentages, und samstags hatten Ariane und ich Spiele für mañana de los niños vorbereitet. Am Samstagabend hatte ich das Privileg an der Quinceañera von Enrique teilnehmen zu dürfen.
Amelie Oberdorfer