Chronik

2000: Herbst: Anna-Maria Marschner aus Gmunden verbringt drei Monate im Kinderdorf von Pater Alfred Spiessberger in Santa Cruz. Gemeinsam mit einer bolivianischen Mutter besucht sie ein Armenviertel. Erste Kontakte entstehen, Hilfsaktionen werden gesetzt.

2002: August: 2. Aufenthalt von Anna-Maria im Kinderdorf in Santa Cruz, Betreuung ärmster Familien im Viertel „Rancho Nuevo“.
September 2002: Kauf des „Haus des Segens“ mit Spenden aus Österreich. Piedades G. zieht mit ihren sechs Kindern ins Haus des Segens ein.

2003: August: Anna-Maria fliegt wieder nach Santa Cruz und wohnt ein Monat mit einer österreichischen Freundin bei der Familie im Haus des Segens. Aus punktuellen Hilfsaktionen wird ein Projekt: Auf Wunsch der Familien wird eine Schneiderei gebaut.

15. September 2003: Gründung von FAMUNDI gemeinsam mit 18 Familien aus dem Viertel Rancho Nuevo.

Namensgebung und damit Gründung des Entwicklungsprojekts „FAMUNDI“ (FAMilias UNidas en DIos – In Gott verbundene Familien).

2004: 30. November: Gründung des Vereins „FAMUNDI – damit Familien in Bolivien würdevoll leben können“ mit Sitz in Gmunden, Oberösterreich.
2005: Februar: Gemeinsam mit Kathrin U. fliegt Anna-Maria wieder nach Santa Cruz: Zum Schutz vor Kriminalität wird eine Mauer rund um das Haus des Segens gebaut. Aufnahme neuer Familien ins Projekt. Ein Kinderhort entsteht, eine Lehrerin wird angestellt.

2005: Andrea A.verbringt den August in FAMUNDI und plant mit einem bolivianischen Bauteam den Bau eines Versammlungssaales und einer Wohnung für VolontärInnen im Haus des Segens. Wenig später beginnen die Bauarbeiten: Saal, Toiletten und Duschen, Büro, Wohnung für vier VolontärInnen.

2006: Bereits zum fünften Mal fliegt Anna-Maria im September nach Beendigung ihres Studiums (Theologie und Spanisch in Innsbruck) nach Santa Cruz. Beginn des Volontariats. Aufnahme neuer Familien, Kauf neuer Grundstücke. Eine große Entscheidung wird getroffen: Mit Spendengeldern wird ein Grundstück für den Bau eines Kindergartens für Kinder aus ärmsten Familien gekauft. Viele ÖsterreicherInnen melden sich mit dem Wunsch in FAMUNDI in Santa Cruz mitzuarbeiten, der Platz im Haus des Segens reicht nicht. Nach Absprache mit den bolivianischen Mitarbeitern wird klar: Volontäre sind eine sehr große Hilfe. Ein weiteres Stockwerk wird auf das Haus des Segens gebaut. Nun haben wir Platz für sechs VolontärInnen. Die Hauskapelle entsteht.
Weihnachten 2006: Der Kardinal von Santa Cruz gibt die Zustimmung, dass im Haus des Segens das Allerheiligste in der Hauskapelle aufbewahrt werden darf. Seither gibt es regelmäßig Anbetung für die Familien, die Jugendlichen und die VolontärInnen.

2007: Eine Sozialarbeiterin und eine Psychologin werden angestellt. Die Struktur wird professionalisiert. VolontärInnen bereichern das Projekt durch ihren Einsatz. Das 3-Phasen-System wird eingeführt. Weitere Häuser werden gekauft: „San Nicolás“ und „Oasis de la Paz – Oase des Friedens“. Grundsteinlegung für den Bau des Kindergartens.

2008: März: Eröffnung des Kindergartens mit anfangs ca. 50 Kindern in drei Gruppen, davon eine Babygruppe. Der Kindergarten beschäftigt drei Pädagoginnen und drei Kindergartenhelferinnen, eine Köchin und zwei Putzfrauen unter der Leitung von Mary Luz M..
8. Juli 2008: Gemeinsam mit Anna-Maria findet die offizielle Kindergarten-Eröffnung mit Vertretern aus Kirche und Politik statt.

2009: In der ehemaligen Schneiderei entsteht eine Hängemattenweberei. Viele Volontärinnnen bereichern den Projektalltag.

2010: Auf dem Grundstück „San Nicolás“ wird gebaut. Hier bekommt die Psychologin ihr Büro. Für ein Jahr startet ein Computer-Projekt der Stadt seine Tätigkeit in einem Raum. Dezember 2010: Eine bolivianische Ärztin beginnt für einige Monate ihre Tätigkeit im Haus „Oase des Friedens“. 50 Familien gehören zum Familienprojekt. Das Projekt blüht und gedeiht durch den Einsatz von Elisabeth M. und einem sehr engagierten Volontärinnenteam.

2011: Große Spannungen mit einer leitenden Mitarbeiterin. Nach ihrer Kündigung kommt es zu einem alles überschattenden Konflikt. Das Projekt wird aus Sicherheitsgründen vorübergehend mit Juli 2011 geschlossen. Einzelne Bereiche, vor allem der Kindergarten, laufen mit großer Unterstützung durch den damaligen Pfarrer, Padre Juan R., weiter. Es folgt eine Umstrukturierung des Projekts. Konzentration auf die Hauptaufgaben, die Kernberufung des Projekts: Bildung und Hoffnung schenken.

2012: Im März öffnet das Projekt zum Schulbeginn wieder. 30 Familien mit ca. 180 Kindern und Jugendlichen werden betreut. Leonor S. übernimmt als Koordinatorin die Leitung, Pfarrer Padre Juan R. unterstützt sie tatkräftig. Die Kinder bekommen ihre Schulbücher und Hefte.

2013: Der Projektalltag stabilisiert sich wieder, es werden allerdings vorläufig keine neuen Familien aufgenommen. Der Verein FAMUNDI trifft die Entscheidung den Kindergarten in Santa Cruz auszubauen um zwei weitere Gruppen errichten zu können.

2014: Ostern: Anna-Maria fliegt gemeinsam mit Eva-Maria G. wieder ins Projekt. Es wird Auferstehung gefeiert. Die Freude bei den Familien ist sehr groß, es gibt wieder Hoffnung auf eine gute Zukunft des Projekts. Der 1. Stock des Kindergartens wird eröffnet. Nun können 110 Kinder im Kindergarten aufgenommen werden. Die Unterstützung aus Österreich ist nach wie vor groß. Bereits im September kommt Anna-Maria wieder und bleibt gemeinsam mit ihrer Schwester Elisabeth für 9 Wochen im Projekt. Viele Gespräche mit den Familien, gemeinsame Aktivitäten, die Einführung eines monatlichen Familienfrühstücks am Sonntag im Kindergarten, Stärkung der Schneiderei und Vorarbeit für die Gründung eines kirchlichen Vereins FAMUNDI in der Erzdiözese Santa Cruz.

2015: Ein Hängematten-Webkurs wird in FAMUNDI angeboten. Einige Frauen lernen dieses Kunsthandwerk. Die FAMUNDI-Fastenaktion wird erstmals mit großem Erfolg durchgeführt. Viele Schulen in Oberösterreich und Tirol beteiligen sich.

2016: Im November findet das erste Wochenende für ehemalige VolontärInnen in Vöcklabruck statt, bei dem 25 Volos teilnehmen. Viele Jugendliche schließen ihre Schullaufbahn mit der Matura ab. In der Schneiderei werden Adventkalender und winterliche Röcke genäht, die sich in Österreich großer Beliebtheit erfreuen. Isolde S. bietet die FAMUNDI-Produkte im Mühlviertel bei vielen Adventmärkten an.

2017: Im Vereinsvorstand konkretisiert sich die Überlegung, ob FAMUNDI einen zweiten Standort beginnen soll. Bereits im Jahr 2012 kam die Anfrage eines befreundeten afrikanischen Priesters, ob FAMUNDI auch in seiner Heimat tätig werden könnte. Es zeigt sich immer mehr, dass FAMUNDI in Santa Cruz keine weiteren Einrichtungen gründen wird, sondern sich auch in Zukunft auf den Kindergarten und das Familienprojekt fokussieren wird.

2018: Jänner: Auf Einladung des befreundeten afrikanischen Priesters Dr. Nestor Tan K. fliegen Anna-Maria M. und Eva-Maria G. an die Elfenbeinküste, Afrika. Ziel der Reise ist es, die Bildungssituation in der Großstadt Bondoukou zu sondieren und die mögliche Unterstützung des Baus einer weiterführenden katholischen Schule für die Diözese.
Februar: Der erklärende Untertitel im Vereinsnamen wird durch einen Beschluss in der Generalversammlung verändert: von „FAMUNDI – damit Familien in Bolivien würdevoll leben können“ in „FAMUNDI – würdevolles Leben für Kinder und Familien“. Damit ist es auch möglich, dass FAMUNDI zusätzlich zu Bolivien auch an anderen Orten der Welt Hilfe leisten kann.

August: FAMUNDI entscheidet sich für die finanzielle Unterstützung des Schulbaus in Bondoukou an der Elfenbeinküste.

Oktober: Anna-Maria fliegt zum 12. Mal nach Bolivien und freut sich über die Lebendigkeit im Projekt. Der 15. Geburtstag wird gemeinsam gefeiert. FAMUNDI Bolivien ist uns bleibt der Schwerpunkt unserer Arbeit. Die Familien in Bolivien sind begeistert durch den Schulbau in Bondoukou „Geschwister“ in Afrika zu bekommen.
25. November: Die Grundsteinlegung der Schule in Bondoukou erfolgt. Gleichzeitig versammeln sich die Familien in Bolivien zum Gebet für die Familien in Afrika und sammeln durch Benefiz-Aktionen Spenden für den Bau der Schule.
2018: Dezember:

FAMUNDI wird als kirchlicher Verein diözesanem Rechts von Erzbischof Sergio Gualberti anerkannt.

Dadurch ist der Verein Rechtsperson vor Ort, ein wichtiger Schritt für FAMUNDI.

2019: Im März beginnt der kirchliche Verein seine Tätigkeit in Santa Cruz. Mary Luz M., die langjährige Kindergartenleiterin übernimmt nun die Funktion der Koordinatorin des Projekts FAMUNDI. Maria Fernanda R. wird neue Leiterin des Kindergartens. Am 17. April, einen Tag nach ihrem 74. Geburtstag, stirbt die ehemalige Koordinatorin und frühere Hortleiterin Leonor S. Die gesamte FAMUNDI-Gemeinschaft nimmt trauernd Abschied von ihr.

2019_20: Stefanie L. beginnt im September ihr Volontariat in FAMUNDI Bolivien, es folgt ihr Laura F. und im Jänner Veronika A. Die drei bieten ein abwechslungsreiches Programm und setzen sich mit großem Engagement für die Familien ein. Der Corona-Virus beendet am 14. März 2020 das Volontariat ganz plötzlich. Die Volontärinnen müssen nach Österreich zurückkehren.

Herbst 2000 im Kinderdorf von P.Alfred
FAMUNDI
Hauskapelle im Haus des Segens
Der FAMUNDI-Kindergarten
Anna-Maria im Armenviertel
Samuelito
Kindergarteneröffnung
Eva-Maria und Anna-Maria in Afrika
Familie in Bondoukou
2018 -15 Jahre FAMUNDI